Tenuta Trerose
Die Geschichte des Weinguts Trerose
Mehrere historische Funde belegen, dass die Wurzeln von Trerose bereits bis in die Zeit der Römer zurückreichen. Das Landstück lag günstig zwischen der Via Lauretana an dem Kanal Maestro della Chiana. Später war die heutige Tenuta Sitz von Herzögen und Bischöfen. Die Villa, welche das Herzstück des Anwesens ist, entstand 1521 als Landsitz für einen Kardinal. Auf dem Brunnen ihres Gartens findet der Besucher noch heute ein Wappen aus dem 16. Jahrhundert. Darauf ist ein Bär mit Krone und drei Rosen zu sehen – das Logo des Weinguts. Jacopo Vagnucci, der damalige Landbesitzer hatte es noch vor dem Bau der Villa geschaffen.
Der malerische Garten mit der restaurierten Trerose-Villa, der Gästen ein malerisches Panorama bietet, ist reich an religiösen Ikonen. Auch Schreine und kleine Kapellen sind über die fünf Hügel des Anbaugebiets verteilt. Eine besondere Bedeutung hat die Heilige Katherina von Alexandria, deren Bild ebenfalls in einem Schrein zu sehen ist. Sie starb für ihren Einsatz gegen Schlachtungen zu Zeiten des Paganfestes. Heute feiert das Weingut Trerose am 25. November ein Fest, um sie zu ehren, und benannte einen ihrer Vino Nobiles nach der Heiligen.
Die herrschaftliche toskanische Villa Trerose bietet Besuchern eine Übernachtungsmöglichkeit in traumhafter Kulisse. Das Weingut ist nicht umsonst seit seiner Übernahme durch den technischen Direktor Andrea Lonardi zu den bekanntesten der Toskana aufgestiegen. Denn die bewirtschaftete Rebfläche mit insgesamt 103 Hektar ermöglicht zwar keine großen Erträge, die Stöcke treffen hier aber auf erstklassige natürliche Voraussetzungen.
Die Macher von Trerose
1994 begann die Erfolgsgeschichte von Trerose mit der Übernahme durch die Familie Angelini. Die Weinunternehmer erwarben gleichzeitig zwei weitere Kellereien in San Leonino und Val di Suga. Sie investierten in das Weingut am Trasimeno-See und stellten zahlreiche Spezialisten ein. Darunter den Kellermeister Andrea Lonardi, der mit seinem Wissen über das Terroir und seinem Händchen für neue Prugnolo-Kreationen, immer wieder Einladungen zu Vorträgen erhält. Diesem Experten verdankt das Weingut Trerose letztendlich seinen großen Erfolg. Die Entscheidung, auf wenige, dafür hochwertige Produkte zu setzen und die traditionellen Reben auszubauen und mit modernen Anbaumethoden zu kombinieren, zahlt sich aus.
Klima und Böden rund um Trerose
Die Weinbergsparzellen erstrecken sich auf den Hügeln nahe des Trasimeno-Sees im Südosten des DOC Vino Nobile. Landschaftlich wechseln sich hier Olivenbäume mit Weizenfeldern und Weinbergen ab. Lonardi baut hauptsächlich Sangiovese an. Die uralte Rebsorte nennt sich Prugnolo Gentile. Sie liebt die lehmhaltigen, tonigen Böden der Region. Die Nähe des Sees garantiert zudem ein mildes Klima, das in der Toskana nicht selbstverständlich ist. Im Innern der Region ist es ansonsten häufig kühl. Es herrscht ein typisch kontinentales Klima. Doch das Seewasser, das nach großen Trockenzeiten in den italienischen Tälern zurückblieb, garantiert heute ausgeglichene Temperaturen.
Die Kraft der Natur: die Prugnolo-Philosophie
Zum Anbau der Prugnolo-Trauben gehört eine naturverbundene Philosophie. Spritzmittel kommen in Trerose kaum zum Einsatz, und es gibt einen exakten Plan für den richtigen Erntezeitpunkt jeder einzelnen Parzelle. Außerdem greift man in Trerose auf alte Weintraditionen zurück und kombiniert diese mit modernen Anbautechniken. Die Macher in Trerose wissen alles über ihr Terroir und nutzen die Erkenntnisse, um eine große Geschmacksvielfalt zu ermöglichen. Auf diese Weise gewinnt der Wein aus Trerose seinen aromatischen Reichtum. Das Klima lässt sich im Charakter des Weins mit seinen sanften Tanninen schmecken. Die Fröhlichkeit, die manch einer den tiefroten Weinen aus Trerose nachsagt, rührt vielleicht auch aus der Lagerung. Während die jungen Weine in Barriques von 50 Hektolitern lagern, baut die Familie Lonardi behutsam ältere Weine in großen Fässern aus.
Neue Interpretation alter Weinbautradition
Das Weinbaugebiet Montepulciano ist weltweit berühmt. Obwohl Vino Nobile das erste italienische DOC war, verschwand dieses lange Zeit von der Karte vieler Weinkenner. Andrea Lonardi und sein Team haben es sich zur Aufgabe gemacht, das zu ändern. Sie zeigen in ihren Weinkreationen eine moderne Seite der Toskana. So haben sie in den letzten Jahren auf sich aufmerksam gemacht und zahlreiche Auszeichnungen für ihre Arbeit erhalten. Darunter beispielsweise die Goldmedaille Mundus Vini 2016 für den Principe di Valoro Vino Nobile oder 90 von 100 Punkten für den Il Cardinale Principe di Valoro von Falstaff 2018.
Das Beste aus den Prugnolo-Trauben
Alle Weine aus Trerose haben einen großen Anteil der heimischen Sagiovese-Trauben, die hier die Bezeichnung Prugnolo tragen. Die Produktpalette des Hauses ist nicht riesig. Dennoch finden sich innerhalb der Vino Nobiles starke Variationen. Der üppige Principe di Valoro Vino Nobile Riserva steht neben dem würzig-kräftigen Principe di Valoro Vino Nobile.
Eine ungewöhnliche Zusammenarbeit brachte einen anderen trockenen Rotwein hervor, der durch seine leichte, ausdrucksvolle Eleganz überrascht: Til Schweiger brachte zusammen mit dem Weingut Trerose den Emma Tiger Super T – From Grape Til Wine heraus. Dieser Wein zeugt einmal mehr von der Lebensfreude und der Lust auf Neues, die Andrea Lonardi ausstrahlt. Der Super-Tuscan enthält neben Sangiovese auch Cabernet Sauvignon. Der Erfolg des Teams führte zu zahlreichen gemeinsamen Folgeprojekten.
Ebenso abwechslungsreich zeigt sich der Rotwein aus Trerose im Geschmack. Mit einer Vielzahl von Aromen überzeugt der trockene Il Cardinale Principe di Valoro seine Genießer: Kirsche, Cassis, Marzipan und reife Pflaumen, sowie Anklänge an Vanille und getrocknete Kräuter. Die Weine aus dem Hause Trerose laden zum Träumen ein – zum Beispiel von einem Urlaub in der Toskana.