Marchesi Antinori
Italiens große Weindynastie
Die Familie Antinori widmet sich bereits seit mehr als sechs Jahrhunderten dem Weinbau. Diese Winzerdynastie erlangte insbesondere durch die Produktion der sogenannten Supertoskaner – eine inoffizielle Bezeichnung für hochqualitative toskanische Weine – Bekanntheit. Einer der Pioniere dieser Spitzenweine ist Marchese Piero Antinori, der im Jahr 1970 mit dem Tignanello eine Neuheit schuf. Diese Cuvée kombinierte Sangiovese mit Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc und setzte damit neue Maßstäbe im Weinbau. Bis zum heutigen Tag repräsentiert Antinori italienische Spitzenweine und wird gegenwärtig von Marchese Piero Antinori in der 26. Familiengeneration geführt, der von seinen drei Töchtern Albiera, Allegra und Alessia, die jeweils eigene Unternehmensbereiche leiten, unterstützt wird. Piero Antinori, geboren 1938, lenkt die Geschicke des Familienbetriebs seit 1968. Zum Firmenimperium gehören mittlerweile Weingüter und Weinkeller nicht nur in ganz Italien, sondern auch in Kalifornien.
Peppoli: Weine aus dem Herzen des Chianti Classico
Im Herzen der Toskana, neben der weltberühmten Tenuta Tignanello liegt das Weingut Pèppoli. Hier gedeihen auf gut 50 Hektar die feinsten Syrah und Merlot Rebstöcke. Bereits im Mittelalter bauten die Mönche der Abtei Passignano hier ihren Wein an. Die geschützte Lage im Tal und die mineralreichen Galestro-Böden begeisterten Marchese Piero Antinori so sehr, dass er das Gut im Jahr 1985 kaufte. Seither keltern die Antinoris hier diesen eigenständigen, traditionellen Wein – schon 1988 kam der erste unter ihrer Regie entstandene Pèppoli auf den Markt. Der Chianti Classico, der aus Sangiovese und einem kleinen Zusatz von Merlot und Syrah Trauben hergestellt wird. Das Konzept des Weines ist ihn zu konsumieren, wenn die Frucht am besten zum Ausdruck kommt. Die Verfeinerung dauert max. 9 Monate und erfolgt in 55 hl Fässern aus slawischem Eichenholz, 10% verfeinert in Fässern aus amerikanischem Eichenholz; dem folgen eine weitere Verfeinerung auf der Flasche.
Tenuta La Braccesca - zwischen Toskana und Umbrien
Das Weingut Tenuta La Braccesca liegt unweit der Stadt Montepulciano an der Grenze zwischen Toskana und Umbrien. Schon zu Römerzeiten wurde hier Wein produziert - und schon damals spielte die Rebsorte Sangiovese eine große Rolle. Die Geschichte von La Braccesca reicht nicht ganz so weit zurück, sie hat ihren Ursprung im Mittelalter und findet sich auch auf dem Etikett der Weinflasche wieder: der Arm eines Ritters mit einem mit einem Schwert in der Hand. 1990 kaufte die Familie Marquese Antinori das Weingut und sorgte mit der Produktion des Vino Nobile eine Qualitätsoffensive in der Region ein. Heute sind seine Vino Nobile eines der Aushängeschilder der Region. Sie überzeugen mit Komplexität und Intensität, Noblesse und Eleganz und vor allen Dingen einer Balance und Harmonie, wie sie hier kaum jemand so perfekt zustande bringt. Neben dem Vino Nobile di Montepulciano werden auf Tenuta La Braccesca auch die beiden Syrah Weine Achelo und Bramasole produziert.
Vernetzt auf der ganzen Welt: Antinori & Friends
Neben seinen italienischen Weingütern besitz die Familie Antinori noch weitere Weingüter in verschiedenen Ländern oder ist über Joint Ventures daran beteiligt. So zum Beispiel an Stags’ Leap in Kalifornien. Stags` Leap im Herzen des Napa Valley war um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und noch Jahrzehnte darüber hinaus ein beliebtes Erholungsziel, das alte Herrschaftshaus von Stags` Leap bildete so etwas wie den Grundstein der Spa-Bewegung. Im Jahr 2007 übernahm Antinori „Stags` Leap Wine Cellars“. Weltweit bekannt wurde „Stags` Leap“ durch seinen Winemaker Warren Winiarski, dessen 1973er Cabernet Sauvignon im Jahr 1976 im außergewöhnlichem "Urteil von Paris" besser beurteilt wurde als sämtliche Bordeaux` des Wettbewerbs.
Ein weiteres Joint Venture von Marchese Antinori ist die Kooperation mit Allen Shoup vom renommierten Château Saint-Michelle in den Weinbergen des Columbia Valley in Washington State. Anfang der 1990er Jahre besiegelten Sie Ihre Zusammenarbeit mit dem Ziel, gemeinsam einen Wein aus Trauben der exklusiven Lagen im Columbia Valley zu produzieren. Mit Col Solare haben Sie einen wahren Kultwein geschaffen.
'Antica' steht für Antinori Califonia. Marchese Piero Antinori kaufte im Jahr 1993 ein 200 ha großes Weingut im Napa Valley in Kalifornien, dem er 2006 offiziell den Namen 'Antica' gab. Produziert werden hier Weine, die das Beste aus toskanischer Winzerkunst und kalifornischem Weinstil vereinen.
Das Weingut Tuzko liegt in den Hügeln der ungarischen Weinregion Tolna in der Nähe der Donau, 150 km südlich von Budapest. Das Projekt Tuzko Bátaapáti wurde in den frühen 90er Jahren geboren, als Ungarn seine Grenzen auch für ausländische Investoren öffnete. Damals suchte Piero die einem Weinberg mit hohem Potenzial für die Erzeugung von Qualitätsweinen. Nach sorgfältiger Analyse von Wetterdaten und Boden kaufte Antinori 1991 das Weingut. Auf 70 Hektar werden neben autochthonen Rebsorten wie allem Kékfrankos, Bìborkadarka und Kékoportó auch Sauvignon Blanc, Pinot Grigio und Riesling angebaut.
Haras de Pirque ist das südamerikanische Joint Venture von Antinori. Das Weingut liegt im nördlichen Teil des Maipo-Tals in Chile. Die Region ist für Ihre hochwertigen Weine bekannt. Die Zusammenarbeit von Haras de Pirque, Spitzenproduzent des Gebiets, und den Marchesi Antinori entstand aus dem gemeinsamen Wunsch, das Potenzial in Chile zu "erforschen". Mit „Albis“ haben die beiden Häuser einen Wein geschaffen, der zum Symbol der Verschmelzung zwischen Alter und Neuer Welt geworden ist. Es ist eine Cuvée aus der internationalen Rebe Cabernet Sauvignon und der chilenischen Rebe Carmenère und spiegelt das Terroir ebenso wieder wie den Pioniergeist der beiden Produzenten.
Ein architektonisches Meisterwerk
Neben ausgezeichneten Weinen bietet das Weingut Antinori interessierten Besuchern noch mehr. 2013 wurde der Neubau aus Weingut, Verwaltungsgebäude, Restaurants und Verkostungsräumen fertig gestellt und ist schon jetzt das Wahrzeichen der Region. Über 100 Mio. EUR investierte die Familie um ein architektonisches Meisterwerk zu schaffen, das nicht nur bei Architekten weltweit für Aufsehen sorgte. Verwendet wurden hauptsächlich natürliche Materialien wie Terrakotta, Holz und Glas. Über 45.000 Gäste jährlich besuchen das Weingut, das mit 300 m Länge, 20 - 30 m Tiefe und insgesamt 4 Stockwerken komplett in einen Berg gebaut ist. Nur ein schmales Fensterband an der Außenseite weist auf das Gebäude hin, der Bergrücken wurde komplett mit Rebstöcken bepflanzt. Es beherbergt einen Barrique-Keller mit schwebenden Verkostungsräumen, ein Museum und die komplette Verwaltung. Sämtliche Etagen sind über eine imposante Stahltreppe, die sich aus dem Berg windet, miteinander verbunden.